In dieser Woche wurde in Meißen eine Bücherzelle in Betrieb genommen und zwar auf dem Platz ohne Namen direkt neben dem Bioladen „Gute Luise“. Die Idee für die Bücherzelle hatte Ulrike Jainta-Schulze, die Inhaberin des Bioladens, bereits zum Bürgerhaushalt 2023 eingereicht, um den Platz aufzuwerten. Die Beschaffung einer Telefonzelle dauerte zwei Jahre.
Bei der offiziellen Inbetriebnahme der Bücherzelle am Mittwoch, noch rechtzeitig vor dem Literaturfest, erklärte Bürgermeister Markus Renner, dass die Telekom ihre Bestellung erhalten und sich überraschend vor zwei Wochen gemeldet habe, um mitzuteilen, dass die Telefonzelle nun abgeholt werden könne.
Die Deutsche Telekom nutzt ein Waldstück in Michendorf, nahe Potsdam, als Lagerplatz für ausgediente Telefonzellen. Da der Bauhof bereits stark ausgelastet ist, übernahm eine Privatfirma aus Meißen die Abholung. Wie Renner erläuterte, handelt es sich bei dem Modell nicht um ein postgelbes Exemplar, sondern um ein neueres, magentafarbenes Fabrikat. Die Kosten beliefen sich auf 400 Euro. Davon ist heute wenig zu sehen. Annett Wegner, Mitarbeiterin der Manufaktur Meissen und Mitglied der Bürger für Meißen, gestaltete die Telefonzelle um. Auf der Rückseite der neuen Bücherzelle ist nun ein junger Mann unter einem Baum zu sehen, der in einem Buch liest. Das Bücherregal war zur Eröffnung – kurz vor dem Literaturfest – bereits gut gefüllt. Ulrike Jainta-Schulze freute sich über die verspätete Bücherzelle und versprach, diese zu betreuen. Mittlerweile ist schon reger Besuch zu verzeichnen.